Der DJV ruft Journalistinnen und Journalisten angesichts der überwältigenden Flut von Desinformation und Propaganda zur besonderen Sorgfalt auf, um keine Kriegs- und Terrorpropaganda zu verbreiten. Anlass ist die unklare Lage nach einer Explosion auf dem Gelände eines Krankenhauses in Gaza-Stadt mit angeblich hunderten Toten und Verletzten. „Die Bilder und Nachrichten, die uns aus Israel und dem Gaza-Streifen erreichen, sind grauenhaft und hoch emotional. Umso wichtiger ist es, der Terrororganisation Hamas und ihrer Propaganda nicht auf den Leim zu gehen“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Auch Informationen der israelischen Regierung und des Militärs müssten sorgfältig geprüft werden. Der DJV-Vorsitzende erinnert zudem daran, dass laut dem „Committee to Protect Journalists“ (CPJ) seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober mindestens 17 Medienschaffende getötet wurden.
Der diesjährige Verbandstag vom 5. bis 7. November wird sich auch mit dem aktuellen Mediengeschehen in Deutschland befassen. Am Sonntag, dem 5. November, um 15:00 Uhr werden Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt, und DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall über Medienpolitik und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sprechen. Die zweite Podiumsdiskussion am Sonntag um 16:00 Uhr beschäftigt sich unter dem Titel „Albtraum Lokaljournalismus – Pressefreiheit im Sinkflug“ mit der wachsenden medienfeindlichen Stimmung in Deutschland. Dazu diskutieren Moderatorin Heidje Beutel, Vorsitzende des DJV Thüringen, die freie Journalistin Jana Merkel, Dr. Lutz Kinkel, Geschäftsführer des European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) und Jan Hollitzer, Chefredakteur der Thüringer Allgemeine.
Arbeitnehmerähnliche Freie beim Deutschlandradio können sich über ein höheres Urlaubsgeld freuen. Laut Bundesarbeitsgericht (BAG) müssen bei der Berechnung des Entgelts, das für die Urlaubsvergütung maßgeblich ist, auch die Wiederholungshonorare einbezogen werden. Bis 2017 hatte das ZDF die Honorarabrechnungen im Auftrag des Deutschlandradios erstellt und die Wiederholungsvergütungen bei der Berechnung der Urlaubsvergütung einbezogen. Ab 2018 übernahm der WDR diese Aufgabe, allerdings ohne die Honorare für Wiederholungen mit einzuberechnen. Dadurch verringerte sich die Urlaubsvergütung pro Tag für die arbeitnehmerähnlichen Freien beim Deutschlandradio. DJV und ver.di hatten gegen diese Praxis zusammen geklagt und jetzt gewonnen.
Das Deutsch-Polnische Journalismus-Seminar ist ein Projekt, mit dem journalistisch Berufstätige aus Deutschland und Polen zusammen ihr journalistisches Berufshandwerk auffrischen können. Für den aktuellen Workshop "Stories in times of crisis" ist die Anmeldung noch möglich. Die Veranstaltung richtet sich an journalistisch Berufstätige aus Deutschland und Polen und findet in englischer Sprache statt. Das Deutsch-Polnische Journalismus-Seminar ist eine Veranstaltung des DJV mit Unterstützung des Instituts für Reportage in Warschau. Die Teilnahme an der Seminarwoche wird durch den DJV zu 100 Prozent gefördert.
Die ARD hat am 18. Oktober 2023 ein eigenes Studio in der ukrainischen Hauptstadt eröffnet. Bisher war das Studio Moskau offiziell für die Berichterstattung aus der Ukraine zuständig. Das ARD-Studio Kiew mit seiner Verankerung in der Ukraine sei ein Statement, erklärte Studioleiter Vassili Golod: an Deutschland, wo er noch immer ein „großes Interesse“ an der Ukraine erkennt, und auch „in die ukrainische Gesellschaft hinein“. Zusammen mit Golod werden Andrea Beer, Rebecca Barth und Birgit Virnich als ARD-Korrespondent:innen aus dem Kiewer Studio berichten.
Der Workshop des International Institute for Education & Research on Antisemitism (IIBSA) richtet sich an Journalistinnen und Journalisten, die zum Thema arbeiten. Er sensibilisiert für israelbezogenen Antisemitismus und informiert über Akteure. Die Teilnehmer beschäftigen sich gemeinsam mit typischen Fallstricken der Berichterstattung. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings sind die Plätze begrenzt. Mit Richard C. Schneider, Journalist, Buch- und Fernsehautor, von 2006 bis 2015 ARD-Studioleiter in Tel Aviv, und Kim Robin Stoller, Vorsitzende des IIBSA. Freitag, 17. November 2023, 10:00 bis 16:30 Uhr in Hamburg (Innenstadt).
Franca Lehfeldt, Chefreporterin von Welt-TV und Ehefrau von Finanzminister Christian Lindner, verlässt den Springer-Verlag, um sich selbstständig zu machen.
Frederik von Castell verlässt das Branchenportal Übermedien und wird Chefredakteur beim Medium Magazin.
Gabriele Holzner, Programmdirektorin und Vize-Intendantin des Hessischen Rundfunks, hat ihren vorzeitigen Abschied vom Sender angekündigt. Sie verlässt den HR Ende 2024.
Gerold Riedmann übernimmt die Chefredaktion des österreichischen "Standard".
Susanna Riethmüller wird Chefredakteurin der "Brigitte". Ihre Vorgängerin Brigitte Huber verlässt die Zeitschrift.
Zitat der Woche
"Menschen sterben nicht durch Bilder, sondern durch Raketen. Aber die orchestrierte Verbreitung von brutalen Videos mit Toten und Verletzten schürt Hass, der sich dann auf den Straßen anderenorts in reale Gewalt verwandelt", kommentiert Tanja Tricarico die Terrorpropaganda der Hamas in sozialen Netzwerken und Medien in der taz.
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