Der DJV hat den deutschen Journalistinnen und Journalisten in Israel für ihre Berichterstattung unter allergrößten Gefahren gedankt. In einem Offenen Brief schrieb DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall am 23. Oktober: "Sie arbeiten als Berichterstatterinnen und Berichterstatter in Israel, versorgen die Leser, Zuschauer und Hörer mit aktuellen und hintergründigen Informationen über das Land und setzen sich bei Recherche und Berichterstattung derzeit den allergrößten Gefahren aus. Im Namen der 27.000 Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbandes, Deutschlands größter Medienorganisation, spreche ich Ihnen dafür meinen aufrichtigen Dank aus. Sie haben mit Ihrer wichtigen journalistischen Arbeit den allergrößten Anteil daran, dass sich die Menschen in Deutschland ein umfassendes Bild darüber machen können, was derzeit in Israel vorgeht, wie furchtbar der Überfall der Hamas-Terroristen auf das Land war."
Seit dem Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel kamen in dem Konflikt bereits 23 Journalisten ums Leben. Das hat das Comitee to protect journalists (CPJ) ermittelt. Unter den Toten sind 19 Palästinenser, drei Israelis und ein libanesischer Kollege. Acht Journalisten wurden verletzt, drei Berichterstatter wurden als vermisst oder inhaftiert gemeldet.
Mehrere Radio- und Fernsehsender waren Anfang der Woche Ziel anonymer Bombendrohungen. Den Auftakt machte am 23. Oktober das ZDF. Dort mussten 600 Beschäftigte die Gebäude am Mainzer Lerchenberg verlassen. Auch am 24. Oktober waren Medien betroffen: ARD aktuell in Hamburg, wo die Tagesschau produziert wird, RTL in Berlin, der Südwestrundfunk, ein Funkhaus privater Radiosender in Weimar. Nirgendwo wurde bisher eine Bombe gefunden - zum Glück. Wer auch immer die Täter sind, sie wollen das öffentliche Leben in Deutschland stören, der Infrastruktur schaden. Und vor allem wollen sie Angst schüren. Bis zum Redaktionsschluss hatten die Ermittlungsbehörden die Täter noch nicht ausfindig gemacht.
In der Bundespressekonferenz appellierte Ex-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht am 23. Oktober an die versammelte Hauptstadtpresse, sie solle der "Versuchung zur Falschdarstellung und zur Kampagne" widerstehen. DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall sah darin eine absurde Unterstellung. Die Medien informierten schließlich seit Jahren ausführlich und vielseitig über Wagenknecht.
Holger Friedrich, Verleger der Berliner Zeitung, hat sich öffentlich von dem Text eines Kolumnisten seines Blattes distanziert. In seiner Kolumne hatte sich Journalist Thilo Mischke mit dem Antisemitismus in Deutschland befasst. Darüber beschwerte sich Linken-Politiker und Querdenkerfreund Diether Dehm bei Friedrich. Dieser nannte die beanstandete Kolumne einen Unfall, eine Entgleisung. "Insofern stimme ich Ihrer Einschätzung zu", fiel Friedrich seinem Kolumnisten in den Rücken. Zuletzt hatte Friedrich den Springer-Konzern über angebotene Informationen von Ex-BILD-Chef Julian Reichelt informiert.
Das Zweite Deutsche Fernsehen hat am 26. Oktober Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz vorgestellt. Am wichtigsten an dem ZDF-Regelwerk ist der Grundsatz, dass KI die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen darf. Die Verantwortung über den Einsatz Künstlicher Intelligenz legt das ZDF in die Entscheidungshoheit der Redaktionen. Der DJV fordert die Medienunternehmen auf, dem Vorbild des Senders zu folgen, sofern sie noch keine entsprechenden Regelwerke verabschiedet haben.
1,1 Millionen Euro. Das ist die Summe, die der MDR einsparen will. Wie das gelingt? Mit weniger Nachrichten aus den Regionen Sachsen-Anhalts. Stattdessen soll es mehr Nachrichtenbeiträge aus dem ganzen Bundesland geben. Der Sender will also weniger Aufträge an freie Journalistinnen und Journalisten vergeben. Beim Mitteldeutschen Rundfunk tritt jetzt genau das ein, wovor der DJV mit Blick auf die ARD-Anstalten mehrfach gewarnt hat: Die knappen öffentlich-rechtlichen Finanzen und die Aussicht auf zu geringe oder gar keine Zuwächse beim Rundfunkbeitrag schlagen auf die journalistischen Angebote der Sender durch.
Wer im Bereich des Fotojournalismus tätig ist, sollte an einer Umfrage zu den Honoraren teilnehmen. Die Daten werden von den Fotoverbänden benötigt, die sich zusammen mit dem DJV in der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFM) engagieren und die jährliche Übersicht "Bildhonorare" herausgeben.
Helene Bubrowski, Parlamentskorrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, verlässt das Blatt nach fünf Jahren.
Lydia Rosenfelder, leitende Redakteurin von BILD, wechselt als Redenschreiberin zu Bundesjustizminister Marco Buschmann.
Gabor Steingart, Herausgeber von The Pioneer, wird zusätzlich Chefredakteur und Nachfolger von Michael Bröcker.
Evi Papadopoulou, bisher als Kommunikationsberaterin tätig, wird Chefredakteurin und Nachfolgerin von Alexander Schöpf bei dem Portal Leadersnet.
Mey Dudin, Bundeskorrespondentin beim Evangelischen Pressedienst, wechselt in gleicher Funktion zum 1. Januar in die Parlamentsredaktion der Rheinischen Post.
Judith Liere, stellvertretende Ressortleiterin bei Zeit Online, rückt zur Kulturchefin neben Dirk Peitz auf.
Jochen Koch, Chefredakteur der Offenbach-Post, verabschiedet sich zum Jahresende in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt sein bisheriger Stellvertreter Philipp Keßler an.
Swantje Dake, Digital-Chefredakteurin von Stuttgarter Zeitung und Nachrichten, verlässt zum 31. Januar 2024 die Zeitungsgruppe Stuttgart. Ihre Nachfolge tritt Johanna Bruckner, Redaktionsleiterin Digital bei dpa-infocom, als Head of Digital/Content zum Jahreswechsel an.
Stefan Krumberger, verantwortlicher Redakteur beim ProSiebenSat.1-Format ran, wird im Februar Chefreporter von Sport1.
Zitat der Woche
"Wenn Sie mir nach fast 40 Jahren bei ARD und ZDF eine Bitte nachsehen: Erhalten Sie das öffentlich-rechtliche Fernsehen", bat Theo Koll in seiner letzten "Berlin direkt"-Sendung im ZDF.
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