Am Sonntag, 5. November, beginnt um 14 Uhr der diesjährige DJV-Verbandstag in Magdeburg. 200 Delegierte kommen zusammen, um den neuen Bundesvorstand zu wählen und über Anträge zu Medienpolitik und Journalismus zu beraten. Und natürlich auch zur Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen. Denn klar ist: Journalisten brauchen Kontakte und funktionierende Netzwerke - gerade jetzt, da die Pressefreiheit immer wieder angegriffen wird. Die DJV-Kommunikation wird aus Magdeburg berichten, unter anderem zeitnah in den Social Media. Der Hashtag lautet: #djv23.
Aus mehreren Bundesländern erreichten den DJV Berichte von Kolleginnen und Kollegen, dass sie bei einigen Demonstrationen und Kundgebungen von Palästinensern und ihren Unterstützern zum Teil aggressiv als "Lügner" beschimpft wurden, die angeblich Propaganda für Israel machen. Auch wurde versucht, Fotos und Filmaufnahmen zu unterbinden. Bei einer Demonstration in Stuttgart musste die Polizei einschreiten, damit die Berichterstattung möglich wurde. Der DJV verlangt deshalb von den Organisatoren der Demos, dass sie die freie, unabhängige und kritische Berichterstattung durch Journalistinnen und Journalisten möglich machen. mehr
Keine Unterstützung für Assange von Baerbock
Foto: Die Grünen
Auf Unterstützung durch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kann Wikileaks-Gründer Julian Assange nicht hoffen. Obwohl sich Baerbock im Bundestagswahlkampf vehement für seine Freilassung stark gemacht hatte, schweigt sie seit ihrer Übernahme des Ministeramts. Das ist das Fazit einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken.
1.600 Medienschaffende wurden in den letzten 30 Jahren weltweit getötet. Nur in 10 Prozent der Fälle kam es zu Gerichtsverfahren gegen die Täter. Diese Zahlen veröffentlichte die UNESCO aus Anlass des Internationalen Tages gegen die Straffreiheit am 2. November. Damit wird das verheerende Signal an die Täter ausgesandt, dass sie keine Strafe fürchten müssen, wenn sie Gewalt anwenden. Der DJV fordert die Bundesregierung auf, sich in den Vereinten Nationen und in ihren bilateralen Beziehungen zu anderen Staaten verstärkt für die Sicherheit von Journalisten einzusetzen.
Die Beschäftigten der Frankfurter Rundschau kämpfen für faire Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und vor allem einen Tarifvertrag. Dafür legten sie am 31. Oktober eine zweite "aktive Mittagspause" ein, bei der rund 50 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft zeigten, nachdem die Geschäftsleitung es am Vortag ablehnte, weitere Tarifverhandlungen aufzunehmen. Unterstützung erhielten sie hierbei vom DJV Hessen.
Pier Silvio Berlusconi, der Sohn des verstorbenen italienischen Ministerpräsidenten und Medienmoguls Silvio Berlusconi, denkt laut über einen europäischen Medienkonzern nach. Dafür wäre eine Aufstockung der ProSiebenSat.1-Anteile notwendig, die sein Konzern Fininvest über Mediaforeurope hält. Mit der Eigenständigkeit des deutschen Privatsenderverbunds wäre es dann vorüber.
Die BBC, die weltweit als Ikone des unabhängigen und kritischen Fernsehjournalismus gilt, weiß offenbar nicht so recht, wie sie die Hamas bezeichnen soll und wie die Gräueltaten in der Region angemessen berichtet werden sollen. Die Folgen sind nicht nur mehr als 1.500 Beschwerden bis zum 16. Oktober, sondern auch Kündigungen von Mitarbeitern. Manchen Journalisten ist das, was ihr Sender da ausstrahlt, zuviel und nicht mit ihrem Gewissen vereinbar. Die Verantwortlichen des Senders müssen jetzt größten Wert darauf legen, dass die BBC im nahöstlichen Kriegstaumel nicht ihren journalistischen Kompass verliert.
Grund zum Feiern: Mehr als 10.000 Menschen folgen dem DJV auf dem Netzwerk LinkedIn. Der DJV-Kanal wurde vor dreieinhalb Jahren gestartet und ist seitdem eine Erfolgsgeschichte. Viel Zulauf brachte dem LinkedIn-Account und den anderen Social-Media-Kanälen des DJV der Niedergang des Netzwerks X, vormals Twitter. Dessen Verfall und drastisch abnehmende Relevanz nach der Übernahme durch Milliardär Elon Musk vor einem Jahr motivierten viele Nutzer, sich bei anderen Netzwerken umzusehen. Der DJV ist unter anderem auch auf Bluesky, Mastodon, Instagram und Facebook präsent.
Am 2. November ging die Telefonberatung Helpline an den Start. Die Helpline ist eine unabhängige, anonyme und kostenlose Telefonberatung für Journalistinnen und Journalisten mit psychosozialen Problemen. Sie steht allen festangestellten und freien Kollegen offen. Helpline wurde von Netzwerk Recherche konzipiert und wird vom DJV unterstützt.
Warum Journalistinnen und Journalisten gebraucht werden, ist das Thema des diesjährigen Hessischen Jungjournalistentages am 25. November in Frankfurt. Der #JJT23 bietet die exklusive Gelegenheit, Medienmacher und Entscheider von heute persönlich kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Mit dabei sind u.a. Social-Media-Expertin Ann-Katrin Schmitz von "Baby got Business", Daniel Drepper, Leiter der investigativen Recherchekooperation NDR, WDR und Süddeutsche (virtuell), Jan Eggers, KI-Beauftragter des hr, Jule Lumma, VRM-Chefredakteurin (digitales Storytelling), und Stanley Vitte (Podcast-Werkstatt).
Christian Hümmeler, Mitglied der Chefredaktion beim Kölner Stadt-Anzeiger, ist jetzt kommissarischer Chefredakteur, nachdem Carsten Fiedler das Blatt verlassen hat.
Jens Reupert, Reporter beim Sender Welt TV, wechselt am 15. November als Moderator zu ntv.
Fanny Fee Werther, Reporterin bei Welt TV, wird Moderatorin der Nachrichtensendung "Die Welt am Abend". Sie folgt auf Franca Lehfeldt, die den Sender verlassen hat.
Solveig Gode, Podcast-Moderatorin bei Business Insider, verlässt das Portal und steigt im Februar als stellvertretende Ressortleiterin beim Handelsblatt ein.
Sabrina Först, stellvertretende Redaktionsleiterin bei t-online, wird zum Jahreswechsel Redaktionsleiterin Regionales. Sie folgt auf Florian Wichert, der Vizechefrefakteur wird.
Jan David Sutthoff ist nicht mehr Chefredakteur von Nius. Nach neun Monaten hat er dem Projekt von Ex-BILD-Chefredakteur Julian Reichelt den Rücken gekehrt.
Helene Bubrowski, zuletzt Parlamentskorrespondentin der FAZ, wird Vize-Chefredakteurin beim Newsletter-Dienst Table Media.
Kerstin Löhr, gemeinsam mit Christian KloseChefredakteurin der Braunschweiger Zeitung, steht jetzt allein an der Spitze der Redaktion. Klose wechselt zur Pforzheimer Zeitung.
Zitat der Woche
ZDF-Intendant Norbert Himmler zum Rundfunkbeitrag: "Da schaue ich schon mit großer Sorge auf die Entwicklung."
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