Neuer DJV-Bundesvorstand: Jonathan Janoschka, Philipp Blanke, Anne Webert, Mika Beuster, Mariana Friedrich, Ute Korinth, Katrin Kroemer (v.l.). Foto: Frank Sonnenberg
Rund 94 Prozent der Stimmen erhielt Mika Beuster, Chef-Themenreporter bei VRM Wetzlar, auf dem DJV-Verbandstag in Magdeburg am 6. November bei seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden des DJV. Bisher war er stellvertretender Bundesvorsitzender. Als Stellvertreterinnen stehen ihm Anne Webert und Mariana Friedrich zur Seite. Katrin Kroemer bleibt Schatzmeisterin. Als Beisitzende gehören der Zeitungsredakteur Philipp Blanke, der Hörfunkjournalist Jonathan Janoschka und die freie Journalistin Ute Korinth zum neuen Vorstandsteam.
Nach acht Jahren an der Spitze des DJV stellte sich der freie Journalist Frank Überall nicht erneut der Wahl in Magdeburg. Im Rückblick sagte er: "Ich denke, es ist gelungen, uns in Medien und Politik entsprechend zu positionieren." Überall arbeitet künftig als Chefreporter des Digitalpublishers Kivvon.
10,5 Prozent. So lautet die Forderung des DJV für die im neuen Jahr beginnenden Tarifverhandlungen mit den ARD-Sendern SWR, NDR, BR und WDR. Die Große Tarifkommission des DJV beschloss diese Forderung am 5. November einstimmig. Es gelte, dass die Journalisten der Sender einen spürbaren Inflationsausgleich als Zeichen der Wertschätzung für ihre qualifizierte Tätigkeit bekommen.
Lange diskutierten die Delegierten des DJV-Verbandstags über einen Antrag, den der Fachausschuss Chancengleichheit und Diversity gestellt hatte. Am Ende stand der Beschluss, nach dem alle Medienhäuser, Verlage, Redaktionen und Sender aufgefordert werden, "für ihre Mitarbeiter:innen das Recht auf Gendern zu gewährleisten". Inhaltlich wie formell müssten diese bei ihrer täglichen Arbeit vor jeglichen einschränkenden Vorgaben, insbesondere aus der Politik, wirksam geschützt werden. Und weiter: "Die Journalist:innen entscheiden gemäß der in der Verfassung festgeschriebenen Pressefreiheit selbst, ob sie in ihren Beiträgen gendern. Dafür müssen die nötigen Bedingungen geschaffen werden. Ein Recht auf Gendern garantiert, dass gegenderte Medienbeiträge nicht ins generische Maskulinum geändert werden dürfen."
Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt, stellte sich zu Beginn des DJV-Verbandstags der Diskussion mit Frank Überall und den Delegierten. Robra hob die Bedeutung des Journalismus als wichtige Kraft in Demokratie und Gesellschaft hervor, stellte jedoch einen Zusammenhang zwischen der Höhe des Rundfunkbeitrags und der Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks her. Ein höherer Rundfunkbeitrag sei in den Parlamenten der Bundesländer schwer durchsetzbar. Überall warf dem Staatskanzleichef "populistisches Vorab-Plattmachen" einer Beitragserhöhung vor. Mehrere Delegierte betonten in der Diskussion die schwierige wirtschaftliche Situation der Freien an Rundfunkanstalten.
Mehrere Medien berichteten am 9. November von dem Verdacht, dass einige Freelancer vor dem Überfall der Hamas auf Israel informiert waren. Quelle war die Nichtregierungsorganisation "Honest Reporting". Danach sollen mehrere freie Bildjournalisten, die unter anderem für CNN, AP und Reuters arbeiteten, verdächtig schnell zur Stelle gewesen sein, als die Hamas am 7. Oktober Israel überfiel und unzählige Massaker verübte. Der DJV fordert Aufklärung. "Um der Glaubwürdigkeit des Journalismus willen hoffe ich inständig, dass an den Vorwürfen nichts dran ist", sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster.
Till Lindemann, umstrittener Frontmann der Rockband Rammstein, hat für das erste Konzert seiner Solo-Tournee am 8. November in Leipzig nach einem Medienbericht der dpa die Akkreditierung verweigert. Auch Leipziger Volkszeitung und Stuttgarter Zeitung konnten demnach nicht berichten. Eine Retourkutsche für die kritische Berichterstattung der letzten Monate? Der DJV stellte klar: So geht das nicht.
Der DJV gehört zu den Unterzeichnern der Paris-Charta zu KI und Journalismus, die am heutigen Freitag von den Initiatoren rund um Reporter ohne Grenzen in der französischen Hauptstadt vorgestellt wird. Die Charta stellt 10 Grundregeln zu KI und Journalismus auf, die für Medienunternehmen und Medienschaffende verbindlich werden sollen.
Der Bayerische Journalisten-Verband hat noch freie Plätze für Webinare seines Fortbildungsprogramms BJVwissen. Teilnehmen können auch Nicht-Mitglieder. Angeboten werden unter anderem Workshops zum LinkedIn für Fachmedien (15.11.), zum digitalen Moderieren (16.11.), zur Verdachtsberichterstattung (22.11.) und zu KI (24.11.). Interessierte können sich per Mail an service@bjv.de anmelden.
Deborah Middelhoff, Chefredakteurin der Kulinarik-Magazine im Jahreszeiten-Verlag, hat zum Ende Februar 2024 gekündigt. Hier ihre Begründung: "Vor dem Hintergrund meiner Zugehörigkeit zur jüdischen Glaubensgemeinschaft und aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Deutschland habe ich mich entschieden, meinen Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlegen.“
Tanja Köhler, stellvertretende Chefrdakteurin der Kieler Nachrichten, steigt am 1. Dezember zur Chefredakteurin auf. Ihre Vorgängerin Stefanie Gollasch wechselt zu RND. Der Leiter der Kieler Lokalredaktion Kristian Basel wird stellvertretender Chefredakteur.
Nadia Kailouli wird im Januar Moderatorin des ARD-Politmagazins "Report Mainz". Sie kommt vom ARD-Mittagsmagazin und wird Nachfolgerin von Fritz Frey, der im kommenden Jahr in den Ruhestand tritt.
Zitat der Woche
"In Zeiten von Desinformation, Kriegspropaganda und Übergriffen auf Berichterstattende braucht es uns Journalistinnen und Journalisten als Fressfeinde der Fake News", sagte Mika Beuster nach seiner Wahl zum DJV-Bundesvorsitzenden am 6. November.
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V.i.S.d.P.: Mika Beuster
Redaktion: Hendrik Zörner (verantw.)
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