Gleichzeitig wurden am 12. März drei ARD-Anstalten bestreikt: der WDR, der NDR und der SWR. Grund waren die mangelnden Fortschritte in den laufenden Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hat bislang noch kein Angebot vorgelegt. Der DJV fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen. Am WDR-Streik beteiligten sich 500 Journalistinnen und Journalisten. In den Außenstudios in Aachen, Bielefeld, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Münster, Siegen und Wuppertal legten Beschäftigte die Arbeit nieder und versammelten sich zum gemeinsamen Protest vor ihren Studios. Dadurch fielen unter anderem die halbstündigen Lokalzeit-Nachrichten bei WDR2, WDR4 und WDR5 aus. Zur zentralen Streikkundgebung trafen sich hunderte Streikende vor der Senderzentrale in Köln. Von dort aus solidarisierten sie sich per Live-Schalte mit den ebenfalls Streikenden bei NDR und SWR.
Weil "inflationäres Streiken" das "Ansehen unseres Landes und den Wirtschaftsstandort Deutschland" schädige, müssten Grenzen gezogen werden, fordert Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag in einem Dringlichkeitsantrag. "Streikrecht schützen statt stutzen", hält der Bayerische Journalisten-Verband dagegen. BJV-Vorsitzender Harald Stocker meint: "Die Pläne der CSU sind ein Angriff auf das in der Verfassung geschützte Recht zu streiken."
Der Bundesgerichtshof hat das Urteil des Landgerichts Mühlhausen im Fretterode-Prozess aufgehoben. Das Gericht hatte die Beschuldigten zu einer Bewährungsstrafe und zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Jetzt muss eine andere Kammer des Landgerichts neu verhandeln. In Fretterode waren ein Journalist und ein Pressefotograf von mutmaßlichen Neonazis schwer verletzt worden - unter anderem mit einem Schraubenschlüssel. Der DJV fordert ein angemessenes Urteil.
Bertelsmann-Chef Thomas Rabe kündigte an, Ende 2026 ausscheiden zu wollen. Zeit genug für den Medienkonzern, um nach einer geeigneten Führungspersönlichkeit zu suchen, die ihre Erfüllung nicht in gnadenloser Kostenoptimierung findet. Stattdessen müsste die journalistische Kompetenz in den Vordergrund gerückt werden, meint der DJV. Rabe hat stets darauf geachtet, die schwarzen Zahlen der Konzernbilanzen noch schwärzer leuchten zu lassen.
"Alarm im Trollhaus: Demokratie wehrt sich." So lautet das Motto der diesjährigen DJV-Konferenz Besser Online. Digitaljournalisten aus ganz Deutschland sind für den 7. September nach Leipzig eingeladen. Der Fachausschuss Online, der im DJV den Kongress organisiert, will den Teilnehmern kein starres Programm vorsetzen, sondern lädt zur Partizipation ein: "Dein Thema sollte auf jeden Fall für (Online-)Journalist:innen relevant sein - sei es zu den Bereichen Redaktion, Social Media, SEO, KI, Fact-Checking, Tech oder Data", heißt es in dem Aufruf. Bis zum 15. April können Ideen und Projektvorschläge eingereicht werden.
Mehrere Mitglieder des DJV sind von Abmahnungen betroffen, weil sie ganze Zeitungsseiten als PDF ins Netz gestellt haben. Zwar waren dort ihre Artikel zu finden, aber auch Fotos, die von anderen stammten. Grund genug für eine Bildagentur, Abmahnungen zu verschicken. Grund: Das Urheberrecht wurde verletzt, Forderungen von mehreren Tausend Euro die Folge.
Die beiden Journalisten Steffen Dobbert und Ulrich Thiele rufen Hinweisgeberinnen und Whistleblower, die mit Sponsoring, Lobbying, Ungereimtheiten, Verstößen oder Korruption rund um die russische Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zu tun hatten, auf, sich bei ihnen zu melden. Ziel des Aufrufs und der Recherchen ist ein Buchprojekt der beiden Autoren, das im Herbst 2024 im Klett-Cotta-Verlag erscheinen soll.
Zurzeit läuft eine Online-Befragung von Journalistinnen und Journalisten im Rahmen des Forschungsprojekts "Journalismus und Demokratie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Steinbrecher am Institut für Journalistik der TU Dortmund. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, welche Erwartungen an Journalismus von unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft gestellt werden. Die Befragung ist dabei die zweite dieser Art.
Die Otto Brenner Stiftung schreibt zwei Stipendien und zwei Preise für behinderte Menschen im Journalismus aus. Die Stipendien sind jeweils mit einer Summe von 3.000 Euro dotiert. Behinderte Journalisten erhalten die Möglichkeit, ein aus ihrer Sicht wichtiges Thema mit gesellschaftlicher Relevanz zu recherchieren und Lösungsansätze zu präsentieren. Die Preise sind jeweils mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert und werden für Beiträge vergeben, die bereits veröffentlicht sind.
Der Bayerische Journalisten-Verband lädt am 11. April in München zum Fortbildungs- und Networking-Event für alle, die an der Journalismus-Ausbildung beteiligt sind. Für Ausbilder bietet die Konferenz Diskussionen um Best Practices in der Lehre und beim Recruiting, um Diversität, Resilienz und neue Wege im Lokalen. Für Volontäre, Auszubildende, Studierende und junge Journalisten gibt es ein umfassendes Workshop-Programm mit kompaktem Know-how, um im Journalismus durchzustarten.
Die Europäische Journalistenföderation (EFJ), die 73 Journalistenorganisationen, darunter der DJV, in 45 Ländern vertritt, fordert die politischen Entscheidungsträger der EU auf, sich für den Journalismus und die Journalisten in Europa einzusetzen. Die Förderung eines nachhaltigen unabhängigen Journalismus, mehr Sicherheit für Medienschaffende und die Regulierung von Künstlicher Intelligenz sind für die EFJ die drei wichtigsten Zukunftsthemen im Journalismus.
Katja Marx wird Ende 2024 nach über 33 Jahren für die ARD ihre berufliche Tätigkeit beenden und sich aus persönlichen Gründen nicht wieder als Programmdirektorin des NDR zur Wahl stellen. Astrid Plenk, Leiterin des ARD/ZDF-Kinderkanals, wird am 1. April neue Direktorin des Landesfunkhauses Thüringen in Erfurt. Sie folgt auf Boris Lochthofen, der Ende 2023 ausgeschieden ist.
Sabine Doppler, Programmbereichsleiterin Gesellschaft beim NDR, wird zum 1. Juni Chefredakteurin im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein.
Martin Ganslmeier, Leiter der ARD-Gemeinschaftsredaktion Radio, wird zum 1. Juli Korrespondent und Leiter des ARD-Hörfunkstudios in New York.
Isabell Hülsen, Redakteurin beim Spiegel, wird am 1. Mai Chefredakteurin des Manager Magazins. Ihr Vorgänger Sven Clausen scheidet aus.
Marc Brost, Redenschreiber im Bundespräsidialamt, wird am 1. April Ressortleiter Ausland beim Focus.
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ZDF-Intendant Norbert Himmler zur laufenden Debatte um Gehaltssenkungen von Intendanten: "Wir haben eine große Verantwortung und die sollte angemessen honoriert werden."
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