Die Redaktion der DJV-news wünscht Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ein schönes Osterfest und ein paar arbeitsfreie Tage. Hoffentlich finden Sie die Zeit, mal durchzuatmen und aufzutanken.
1.117 mal wurde im vergangenen Jahr die Medienfreiheit in Europa und den Beitrittsländern eingeschränkt oder verletzt. Davon betroffen waren 1.620 Medienschaffende oder Medienunternehmen. Das fand die Organisation Media Freedom Rapid Response (MFRR) heraus. Verbale Angriffe machten mit 35,9 Prozent den größten Anteil an den Verletzungen der Pressefreiheit aus, gefolgt von juristischen Attacken (24,9 Prozent) und physischen Angriffen, die 20,6 Prozent der gesamten Vorfälle ausmachten. In den EU-Beitrittsländern standen juristische Vorfälle mit 29,7 Prozent an erster Stelle, gefolgt von verbalen Angriffen wie Belästigungen mit 27,2 Prozent.
DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster hat auf den MFRR-Report reagiert. Am 25. März forderte er: "Die Vergabe von EU-Beihilfen muss zwingend an den Status der Grundrechte in dem jeweiligen Land gekoppelt werden." 1.117 Verstöße gegen die Pressefreiheit nannte er "absolut schockierende Zahlen über den Kontinent, zu dessen konstitutiven Grundwerten die Presse- und Meinungsfreiheit gehört". Die europäischen Institutionen, allen voran die EU-Kommission, seien aufgefordert, auf die Einhaltung der Pressefreiheit in den Mitgliedstaaten wie auch bei den Beitrittskandidaten zu achten.
Das Blog Multipolar hat gerichtlich die Veröffentlichung von Protokollen des Robert-Koch-Instituts über die erste Phase der Corona-Pandemie erzwungen. Mit Schwärzungen versehen sind nun die Aufzeichnungen für den Zeitraum Januar 2020 bis April 2021 öffentlich. Erste Einblicke in die RKI-Protokolle legen die Vermutung nahe, dass Einschätzungen des Instituts verändert wurden, bevor sie das Licht der Öffentlichkeit erblickten. Von wem? Das ist bisher noch nicht klar. Umso klarer ist aber, dass hier ein breites Feld für journalistische Recherchen offen liegt.
Wikileaks-Gründer Julian Assange darf vorerst nicht an die USA ausgeliefert werden. Das entschied ein britisches Gericht am 26. März. Bis zu einer weiteren Anhörung am 20. Mai haben die US-Ankläger Zeit, Garantien hinsichtlich des weiteren Schicksals von Assange bei einer Überführung an die USA abzugeben. Die US-Justiz will Assange, der seit mehr als vier Jahren in britischer Haft einsitzt, wegen schwerer Verstöße gegen das amerikanische Spionagegesetz von 1917 anklagen. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft.
Ute Korinth, Ali Ali-Abbas. Foto: Renate Schroeder
Beim Voices Festival in Florenz diskutierten Journalisten und Medienwissenschaftlerinnen aus Europa über die Herausforderungen, denen der Journalismus aktuell gegenübersteht. Wichtigstes Thema dabei war die Künstliche Intelligenz. Um den demokratischen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI zu begegnen, müssen alle Beteiligten mobilisiert werden: Journalisten, aber auch die Zivilgesellschaft und Kulturvermittler. Für den DJV war Bundesvorstandsmitglied Ute Korinth dabei. Im DJV-Blog schildert sie ihre Erfahrungen.
Leser sehen den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei Nachrichtenmedien skeptisch. Sie strafen den Einsatz von KI mit einer massiv geringeren Zahlungsbereitschaft ab. So sinkt die Bereitschaft, für Online-Nachrichten zu zahlen, um 30 Prozent, wenn KI zur Recherche, Aufbereitung oder Erstellung von Nachrichten genutzt wird. Das fand eine repräsentative Befragung heraus.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Passau wird eine Befragung zum Berufsfeld Journalismus durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf der journalistischen Ausbildung und den Einflussfaktoren, die diese im Generationenvergleich beeinflussen. Die Umfrage zielt darauf ab, Einblicke in den beruflichen Werdegang, die Betrachtung des journalistischen Berufs im Allgemeinen und das individuelle Rollenverständnis als Journalistin oder Journalist zu gewinnen. Die Teilnahme erfolgt anonymisiert und wird als wertvoller Beitrag zur Forschung betrachtet.
Ilka Peemöller, Leiterin des Berliner Büros der Bunten, kehrt dem Burda-Verlag den Rücken. Kurz zuvor verließ der Leiter des Burda-Hauptstadtbüros Daniel Funke den Verlag "auf eigenen Wunsch". Lisi Brandlmaier, zulezt Chefredakteurin von Falstaff, wird Chefreporterin für Kulinarisches beim Magazin Kalk & Kegel.
Thomas Schmidtutz, zuletzt Wirtschaftschef bei Ippen Digital, und Welt.de-Ressortleiter Thore Barfuss heuern als Executive Editors beim Focus-Magazin an.
Stephanie Hess, stellvertretende Leiterin des Reportageressorts der Zeitschrift Annabelle, steigt zur Ressortleiterin auf. Sie folgt auf Paula Scheidt, die jetzt das Magazin der NZZ am Sonntag leitet.
Dennis Braatz, freier Journalist, ist jetzt Head of Editorial Content beim Reisemagazin Condé Nast Traveller Germany.
Zitat der Woche
"Wir sind uns zu ähnlich. In unserer Herkunft, in unserer Ausbildung, in Wohnorten und Lebensweise", kritisiert WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
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