Unzählige Journalistinnen und Journalisten beteiligten sich am Aktionstag "Fairness funkt", zu dem der DJV für den 16. April im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufgerufen hatte. Beim WDR fand am gleichen Tag ein Warnstreik statt, der 750 Beschäftigte auf die Straße brachte. Einkommenssteigerungen von weniger als zwei Prozent jährlich wollen sie nicht hinnehmen. Tarifaktionen gab es auch bei der Deutschen Welle in Bonn, beim ZDF, beim Saarländischen Rundfunk und weiteren ARD-Anstalten.
50 Mitarbeitende der Deutschen Welle in Bonn nahmen am gemeinsamen Aktionstag teil. Sie solidarisierten sich vor allem mit den ARD-Anstalten, die zurzeit in Tarifverhandlungen stecken und streiken – insbesondere mit dem WDR. Außerdem äußerten viele ihre Sorge über die eigenen Tarifverhandlungen, die im Sommer folgen werden. Man erwartet sehr schwierige Verhandlungen und hat Sorge, vom TVöD abgekoppelt zu werden.
Kalt, windig und regnerisch. Dennoch beteiligten sich am 16. April zur Mittagszeit rund 30 SR-Beschäftigte am DJV-Aktionstag für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen von ver.di und VRFF verfolgten viele vom SJV vor der SR-Kantine die bundesweite Liveschalte unter dem Motto #Fairness funkt! zwischen den Rundfunkstandorten. Als zum Saarländischen Rundfunk geschaltet wurde und die SJV-Vorsitzende Ulli Wagner an der Reihe war, erklärte sie, dass ein Abschluss beim SR sicherlich nicht vor anderen Ergebnissen im Bund zustande käme, zumal der aktuelle Tarifvertrag noch Gültigkeit habe, während anderswo bereits hart verhandelt wird. Sie sprach daher den Kolleginnen und Kollegen bei den anderen Sendeanstalten Mut zu für ihre Verhandlungen, damit sich später das Verhandlungsteam beim SR an den guten Ergebnissen der anderen ARD-Anstalten orientieren könne.
Im Rahmen des Aktionstags "Fairness funkt" haben Beschäftigte beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der bereits in Tarifverhandlungen befindlichen Rundfunkanstalten bekundet. Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen, kritisierte: "Die Arbeitgeber haben die Einkommensentwicklung vom Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes entkoppelt. Der galt in den zurückliegenden Jahrzehnten immer als Richtschnur." Solidarisch zeigten sich auch Kolleginnen und Kollegen des Zweiten Deutschen Fernsehens.
Sachsens Medienminister Oliver Schenk hat auf den Medientagen Mitteldeutschland einer Erhöhung des Rundfunkbeitrags eine Absage erteilt und den öffentlich-rechtlichen Sendern von einer Verfassungsklage abgeraten. Das sei ein "Pyrrhussieg". Der DJV sieht darin einen Aufruf zum Verfassungsbruch und ruft Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zu politischen Konsequenzen für seinen Minister auf.
Die Ampel hat ein Transparenzgesetz versprochen. Aber die Zeit läuft ab. Transparenz ist ein wichtiges Gegenmittel gegen Politikfrust und Vertrauensverlust. Transparente politische Prozesse stärken demokratische Institutionen, erhöhen das Vertrauen, beugen Machtmissbrauch und Korruption vor. Zudem ist Transparenz die Voraussetzung für guten und kritischen Journalismus. Wer das auch so sieht, sollte die Petition unterschreiben.
Um 11,4 Prozent auf 7,92 Milliarden Euro sind die Werbeumsätze im ersten Quartal 2024 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Das gab Nielsen bekannt. Unter den verzeichnete das Radio mit + 15 Prozent den größten Zugewinn, gefolgt von den Zeitungen mit + 12,5 Prozent. Die Werbeumsätze mit den Fernsehsendern legten um 12,2 Prozent zu. Auf Online entfielen + 10,3 Prozent. Die Publikumszeitschriften büßten hingegen 5,8 Prozent ein.
Droht der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 von Hauptaktionär Media for Europe übernommen zu werden? Reuters fand heraus, dass Hauptaktionär Media for Europe mit mehreren Großbanken über die Übernahme der deutschen Sendergruppe verhandelt haben soll. Die Beträge, um die es dabei ging, sollen zwischen 3,2 und vier Milliarden Euro liegen. Es droht die Gefahr, dass mit der Übernahme von ProSiebenSat.1 ein deutsch-italienischer Medienriese entstehen könnte, der neben Massenunterhaltung auch eine politische Agenda verfolgt. Die Medienaufsicht sollte die Übernahmepläne deshalb mit Argusaugen verfolgen.
Franziska Roth, Leiterin der SWR-Intendanz, wird im Oktober Erste Chefredakteurin des Südwestrundfunks. Sie folgt auf Fritz Frey, der in den Ruhestand wechselt.
Luisa Thomé, stellvertretende Ressortleiterin X bei Zeit Online, steigt zur Ressortleiterin auf.
Georg Löwisch, bisher Chefredakteur der Zeit-Beilage "Christ & Welt" und Leiter des Projekts Sinn, wird zum 1. Mai Ressortleiter Politisches Feuilleton von Zeit und Zeit Online. Stellvertreterin wird Julia Lorenz aus dem Kulturressort.
Carla Baum, bisher stellvertretende Leiterin Zeit-Magazin Online, und Tillmann Prüfer, bisher stellvertretender Chefredakteur des Zeit-Magazins, werden Ressortleiter Familie bei Zeit und Zeit Online.
Karsten Wiedemann, Experte des Energie-Informationsdienstes energate, wird am 1. Juli Redaktionsleiter Energie & Klima beim Tagesspiegel.
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