Der DJV hat sich gegen vermeintliche Reformvorschläge von Wirtschaftswissenschaftlern ausgesprochen, die einen Verkauf des ZDF an private Investoren oder eine Zusammenlegung von ARD und ZDF favorisieren. Darüber berichtet hatte zuvor das Medien-Startup The Pioneer. Das ZDF solle bundesweit berichten, die ARD-Anstalten nur noch regional. Zugleich sollten die Ausgaben der Öffentlich-Rechtlichen für Sportübertragungen gedeckelt werden, hieß es. Unrealistische Maximalforderungen in der laufenden Reformdiskussion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind kontraproduktiv. Veränderungen müssen Fortbestand und Modernisierung von ARD und ZDF zum Ziel haben.
BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht meint offenbar, sich auf Kosten der Öffentlich-Rechtlichen profilieren zu können. In der Augsburger Allgemeinen holte sie zum Rundumschlag aus: "keine Meinungsmache", "zu viel Meinungs-Einheitsbrei", "keine weitere Erhöhung des Rundfunkbeitrages". Das waren die Kernpunkte ihrer Medienschelte. Die Fundamentalkritik geht auf Kosten von tausenden Journalistinnen und Journalisten, die für die ARD-Anstalten und das ZDF arbeiten. Wenn sie draußen sind, um zu drehen und Interviews zu führen, prasseln die geballten Vorurteile vieler Menschen auf sie nieder.
Der DJV nimmt in diesem Jahr an fünf Christopher-Street-Day-Paraden teil: mit einem Wagen am 22. Juni in München und am 27. Juli in Stuttgart, mit einer Fußgruppe am 20. Juli in Altenburg (Thüringen), am 3. August in Hamburg und am 7. September in Erfurt. Damit soll Flagge gezeigt werden gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt.
Während in Berlin 75 Jahre Grundgesetz gefeiert wurden, ging das Video feiernder Menschen viral, die in bester Partystimmung auf Sylt rassistische Parolen grölten. Von "Prosecco-Faschisten" war danach die Rede. Kein Blatt, kein Online-Portal, kein Sender verzichtete auf Berichterstattung. Wenn Journalismus als Chronistenpflicht verstanden wird, musste über das Sylt-Video berichtet werden. In einigen Medien, darunter BILD, waren die Gesichter der Feiernden nicht verpixelt. Die FAZ ließ einen Medienanwalt auf die Berichterstattung der BILD gucken und kam zu dem Schluss: "Den Vorgang, persönliche Daten ohne Zustimmung der Betroffenen zu veröffentlichen, nennt man Doxing."
Unter den Beschäftigten von Auto Bild und Computer Bild herrscht Unruhe über mögliche Umzugspläne des Springer-Verlags nach Berlin. Medienveröffentlichungen, in denen von einer Verschmelzung der Redaktionen beider Titel mit BILD die Rede ist, haben die Verantwortlichen des Konzerns bislang nicht dementiert. Die Beschäftigten und ihre Familien hätten ein Anrecht auf transparente Kommunikation ihres Arbeitgebers, sagt der DJV Nord.
Eine wachsende Zahl an Gesetzen, die den Journalismus und die Medien betreffen, wird in Europa beschlossen. Das EU- Parlament hat massiven Einfluss auf die berufliche Zukunft der Journalistinnen und Journalisten. Beispiele dafür sind der AI Act zur Künstlichen Intelligenz, die Anti-Slapp-Richtlinie gegen missbräuchliche Klagen und der European Media Freedom Act. Deshalb hat der DJV zur Teilnahme an der Europawahl aufgerufen.
Reporter ohne Grenzen hat am 27. Mai beim Internationalen Strafgerichtshof ihre eine Klage wegen israelischer Kriegsverbrechen gegen palästinensische Journalisten im Gazastreifen eingereicht. Die Zahl der seit dem 7. Oktober 2023 von der israelischen Armee in Gaza getöteten Journalisten hat die 100er-Marke überschritten und steigt weiter an. Diese Journalisten wurden laut Reporter ohne Grenzen bei der Ausübung ihrer Arbeit getötet oder verletzt. Die Beschwerde wurde am neunten Jahrestag der Resolution 2222 zum Schutz von Journalisten in Kriegszeiten eingereicht, die der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 27. Mai 2015 einstimmig angenommen hat und in der die Bedeutung der Verfolgung und Bestrafung von Kriegsverbrechen gegen Journalisten betont wird.
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Annette Binninger, Mitglied der Chefredaktion bei der Sächsischen Zeitung, rückt am 1. Juni zur Chefredakteurin auf. Sie folgt auf Uwe Vetterick, der als Headcoach zum Madsack Medien Campus wechselt. Jasmin Oberdorfer, bisher beim Fachverlag WA Media im Einsatz, wechselt als Senior Redakteurin zur Agentur Wortwert.
Steffen Quasebarth, Moderator des MDR Thüringen Journals, verlässt den Sender nach 32 Jahren, um als Abgeordneter für den Thüringer Landtag zu kandidieren.
Anke Baumgärtel, Mitglied der Chefredaktion bei der Pforzheimer Zeitung, rückt zur Chefredakteurin auf. Sie folgt auf Christian Klose, der seit Januar an der Redaktionsspitze stand.
Steffen Klusmann, ehemaliger Chefredakteur des Spiegel, steigt als Editorial Advisor bei Web.de und GMX ein.
Sabine Nedelchev, seit 22 Jahren Chefredakteurin von Elle und Elle Decoration, übergibt die Leitung an ihre Stellvertreterin Franziska Frosch. Nedelchev war seit 31 Jahren bei Burda.
Cornelius Pollmer und Nele Pollatschek verlassen das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Pollatschek heuert bei den Zeit-Medien an, Pollmer wird am 1. Januar Leiter des Leipziger Zeit-Büros und Ressortleiter der Zeit im Osten.
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