Zahlreiche Mitglieder öffentlich-rechtlicher Aufsichtsgremien haben am 3. Juni die Ministerpräsidentenkonferenz mit einem rundfunkpolitischen Appell aufgefordert, "die KEF-Empfehlung zeitgerecht umzusetzen, sodass unter Einhaltung der parlamentarischen Verfahren zu Beginn der neuen Beitragsperiode am 01.01.2025 eine gesicherte Finanzierung aller Rundfunkanstalten gegeben ist“, wie es wörtlich heißt. Die Ministerpräsidenten seien gefordert, ihre "politische Gestaltungsverantwortung für Auftrag und Struktur der öffentlich-rechtlichen Anstalten wahrzunehmen". Andernfalls seien die Intendanten gefordert, "die mit der letzten Festsetzung des Rundfunkbeitrags noch einmal ausdrücklich bestätigten Rechte der öffentlich-rechtlichen Anstalten vor dem Bundesverfassungsgericht erneut geltend zu machen". Zu den Erstunterzeichnern des rundfunkpolitischen Appells gehört DJV-Vorstandsmitglied Katrin Kroemer, stellvertretende Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats.
Am Sonntag ist Europawahl. Dann sind Millionen Menschen aufgefordert, ein neues Europäisches Parlament zu wählen. Warum das wichtig ist und was Europa für den Journalismus und die Medienschaffenden bedeutet, erklären DJV-Justiziarin Hanna Möllers und Pressesprecher Hendrik Zörner in kurzen Videos. Fazit: Europa hat immer größere Bedeutung für den Journalismus. Also: wählen gehen!
Warnstreik bei Radio Bremen am vergangenen Freitag. DJV, verdi und VRFF hatten die Beschäftigten aufgefordert, wegen der festgefahrenen Tarifverhandlungen ab 16.30 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Folge: Die Fernsehsendungen "buten un binnen um 6" und das Magazin "buten un binnen" um 19.30 Uhr fielen aus und es wurde "Hallo Niedersachsen" als Ersatzprogramm gesendet. Auf den Hörfunkwellen von Radio Bremen liefen die Nachrichten nur in Kurzform mit dem Hinweis auf den Warnstreik der Belegschaft. Auf butenunbinnen.de wurden für den Rest des Tages keine neuen Texte veröffentlicht und auch das Studio Bremerhaven wurde bestreikt. Auf Bremen Eins und Bremen Zwei liefen am Nachmittag und Abend die Sendungen teilweise mit Einschränkungen. Auch die Talk-Sendung "3nach9" wurde bestreikt. Und auch Loriots Mops wirkte nicht gerade arbeitswütig.
Wer gewont ist, sich in Bayern mit klassischer Musik wecken zu lassen, erlebte am 6. Juni den Schreck in der Morgenstunde. Ab 4 Uhr ertönte statt BR Klassik Popmusik. Grund für die Kulturrevolution im Äther: Rund 250 Beschäftigte des Bayerischen Rundfunks hatten die Arbeit niedergelegt und waren dem Streikaufruf der Gewerkschaften, darunter der BJV, gefolgt. An einen normalen Radiobetrieb war nicht zu denken. Neben BR Klassik schaltete auch der Nachrichtensender BR24 sein Programm auf Bayern 1 um, zahlreiche andere Programme konnten nur mit Notfall-Programmen aus der Konserve bespielt werden. Ob die Geschäftsführung des Senders daraus lernt, dürfte sich am heutigen Freitag zeigen. Dann gehen die Tarifverhandungen in die nächste Runde.
Was ist dran an dem Vorurteil, dass in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft weniger dunkelhäutige Spieler kicken sollten? Offenbar eine Menge, fand eine repräsentative Umfrage heraus. Dass der WDR darüber berichtete, sorgt jetzt für Wirbel. Fußballspieler Joshua Kimmich führte die Kritik an der Umfrage an, die repräsentativ von Infratest Dimap durchgeführt wurde. Der WDR sieht das anders: "Unser Reporter Philipp Awounou wurde in Interviews bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation 'Einigkeit und Recht und Vielfalt' mit der Aussage konfrontiert, dass zu wenige 'echte', hellhäutige Deutsche auf dem Fußballplatz stehen", sagte WDR-Sportchef Karl Valks. "Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen."
In Bayern soll der UKW-Sendebetrieb noch bis 2035 laufen, wann Sachsen und Sachsen-Anhalt abschalten ist offen. Und auch in den anderen Bundesländern fehlt ein einheitliches Datum für den Abschied von UKW. Das Nachsehen haben die Hörer, die immer noch über ein mehr oder weniger altes Radio die Hörfunkprogramme einschalten. Um diesen föderalen Wildwuchs zu beenden, hat DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster an die Rundfunkkommission geschrieben. Sie soll sich bei den Länderchefs für einheitliche Regeln einsetzen.
75 Jahre - so lange schon gibt es die Presse-Versorgung in Stuttgart. Wenige Tage nach der Verkündung des Grundgesetzes gegründet, ging es von Anfang an um eine gute wirtschaftliche Absicherung von Journalistinnen und Journalisten. Für den DJV, Mitgesellschafter der Presse-Versorgung, war Bundesvorsitzender Mika Beuster bei der Jubiläumsfeier am 28. Mai dabei. "Wir sind stolz auf das Geburtstagskind und wünschen ihm weitere glückliche und erfolgreiche Lebensjahre."
Am 6. Juni war es 11 Jahre her, dass mehrere renommierte Zeitungen in mehreren Ländern die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden über die zum Teil illegalen Überwachungsaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA veröffentlichten. Snowdens Enthüllungen, schnell als "NSA-Affäre" bezeichnet, lösten in der westlichen Welt ein Beben aus. Niemand konnte mehr sicher sein, nicht ins Visier der Späher geraten zu sein. Das galt in besonderem Maß für Journalistinnen und Journalisten. Seitdem sitzt Snowden in Russland fest.
Am Freitag, 7. Juni, diskutierten 18 Journalisten aus Westafrika mit Michael Hirschler vom DJV in Bonn über aktuelle Fragen des Journalismus. Einen Schwerpunkt bildete die tagtägliche Bedrohung bei der journalistischen Arbeit. Typische Beleidigungen wurden von den Teilnehmenden auf Zetteln festgehalten. Die einwöchige Reise der Journalisten nach Berlin und Bonn wurde vom Auswärtigen Amt organisiert.
Peter Heusch, Frankreich-Korrespondent der Berliner Morgenpost, ist im Alter von 64 Jahren überraschend verstorben.
Hansjörg Falz, Herausgeber und Ex-Chefredakteur des Merian, verlässt den Jahreszeiten-Verlag, um künftig als Berater tätig zu sein. Markus Preiß, bisher ARD-Studiochef in Brüssel, ist jetzt als Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio tätig. Seine Vorgängerin Tina Hassel folgt auf ihn in Brüssel.
Julia Krittian, multimediale Chefredakteurin des MDR, wechselt im November als Programmdirektorin zum Hessischen Rundfunk.
Alessandro Alviani, zuletzt als Head of AI bei Ippen Digital, geht als Lead Generative AI zur Süddeutschen Zeitung.
Julia Korn, stellvertretende Konzernsprecherin von Hubert Burda Media, steigt zur Director Communications auf. Ihr Vorgänger Philipp Wolff ist Ende 2023 ausgeschieden.
Benjamin Piel, Chefredakteur des Mindener Tagblatts, wechselt zum 1. Januar 2025 als Co-Chefredakteur zum Weser-Kurier.
Frank Robens, für Sportrechte, Sportproduktion und Sportmanagement bei RTL News verantwortlich, wird neuer Sportchef des Kölner Privatsenders.
Elisabeth Raether, Seite-3-Verantwortliche bei der Zeit, wechselt zum 1. Juli in das Ressort X von Zeit online. Dort wird sie in einer Doppelspitze mit Luisa ThoméCo-Ressortleiterin.
Zitat der Woche
"Wer einen Journalisten angreift, greift die Demokratie an", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei der 75-Jahr-Feier der Deutschen Journalistenschule.
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