Warmer Empfang für die ARD-Intendanten am 18. Juni in Saarbrücken. Um zum Saarländischen Rundfunk zu gelangen, wo sie zum Intendantentreffen zusammenkamen, mussten sie erst rund 100 streikende Kolleginnen und Kollegen passieren. "Schluss mit dem Stillstand. Bewegt euch! Wir wollen faire Honorare." Diese Forderungen hatten die Kolleginnen und Kollegen plakativ überall am Straßenrand und auch gut sichtbar auf der Straße angebracht. Bereits am 17. Juni hatte der DJV die Intendanten zu Bewegung und Verhandlungsbereitschaft im Tarifkonflikt um höhere Einkommen der Beschäftigten aufgefordert.
Erfolgreiche Warnstreiks am 18. Juni im Norden: Bei Radio Bremen fielen zwischen 5.30 und 8.00 Uhr die Hörfunknachrichten komplett aus. Das Format buten un binnen online wurde erfolgreich bis 9.00 Uhr bestreikt, ebenso die Sportredaktion am Morgen. Und Bremen Eins, Bremen Vier und Bremen Next sendeten in den Morgenstrecken nur Notprogramme mit Warnmeldungen und Musik. Zwischen 7 und 9 Uhr sind wegen des Streiks bei NDR-Info vier Hörfunk-Nachrichtensendungen ausgefallen.
Über die Programmausfälle infolge des Warnstreiks von DJV und ver.di informierte der Südwestrundfunk bereits am 17. Juni. Auf seiner Homepage wurde gemeldet: Der Tigerentenclub konnte am Samstag nicht live im Studio produziert werden. Stattdessen wurde von 10:45 bis 11:45 Uhr im KIKA als Ersatzprogramm eine Wiederholungssendung aus dem vergangenen Jahr ausgestrahlt. Die SWR Aktuell Fernsehnachrichten um 18 Uhr entfielen am Wochenende in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die 19:45 Uhr-Ausgaben wurden jeweils voraufgezeichnet und waren am Samstag 15 Minuten kürzer als sonst. Das Europamagazin wurde nicht im SWR, sondern im Hauptstadtstudio Berlin produziert.
Am 19. Juni erklärte Malu Dreyer ihren Rücktritt vom Amt der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Damit verbunden ist ein Wechsel im Vorsitz der Rundfunkkommission der Länder, den traditionell Rheinland-Pfalz inne hat. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster würdigte Dreyer als "engagierte und überzeugte Kämpferin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk". Von ihrem designierten Nachfolger, dem bisherigen Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer, wünscht sich Beuster, dass er in der Rundfunkkommission eine ebenso engagierte Rolle spielt wie seine Vorgängerin.
Der Madsack-Konzern will eine neue Sachsen-Redaktion schaffen, die für die Sächsische Zeitung in Dresden und die Leipziger Volkszeitung die Inhalte liefert. 170 Vollzeitstellen soll es dort geben. Wer in der Sachsen-Redaktion arbeiten will, muss sich bewerben. Also wird es keine automatische Überführung der beiden bestehenden Zeitungsredaktionen geben. Fest steht, dass bei der Umstrukturierung 30 Redakteurinnen und Redakteure ihren Abeitsplatz verlieren sollen. Da wo jetzt in verstärktem Maß journalistische Aufklärung nötig ist, um einen aktiven Beitrag gegen Desinformation und rechte Narrative zu leisten, baut Madsack Stellen ab, statt neue zu schaffen. Der DJV Sachsen spricht deshalb von einem fatalen Signal zur falschen Zeit.
Start-ups wollen den Markt mit innovativen Ideen erobern, kennen sich aber oft im Bereich von Kommunikation und PR nicht gut aus. Medienschaffende hingegen beherrschen die Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit und des Journalismus, ihnen fehlt aber manchmal die Kreativität und Leichtigkeit der Start-ups. Das will das Hack4Media am 13. September in Bochum ändern. Achtung: Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 120 begrenzt.
42 Prozent der Deutschen bezeichnen das Internet als ihre Hauptnachrichtenquelle, dicht gefolgt von linear ausgestrahlten Fernsehsendungen mit 41 Prozent. 15 Prozent erhalten Nachrichten hauptsächlich in sozialen Medien. Das geht aus dem Reuters Institute Digital News Report 2024 hervor. 43 Prozent der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland sind der Ansicht, man könne dem Großteil der Nachrichten in der Regel vertrauen.
Zwei Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die Programmdirektion des hr eine neue Radiostrategie vorgestellt, nach der im Jahr 2032 voraussichtlich nur noch drei statt sechs Radiowellen übrig bleiben sollen. Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen, findet im "Klartext"-Podcast des DJV Hessen deutliche Worte: "Ich sorge mich um die glaubwürdige Erfüllung des gesetzlich verbrieften Auftrags, die jetzt schon gefährdet ist und mit den geplanten Maßnahmen zunehmend ausgehöhlt wird."
"Die Europäische Union muss dringend mehr für Medien in den exkommunistischen Staaten tun!", so lautete die Forderung eines rumänischen Journalisten auf dem europäischen Festival für Lokaljournalismus in Brünn (Tschechien) am 17./18. Juni. In vielen europäischen Ländern ist der Trend zu stets größeren "Nachrichtenwüsten" ungebrochen, weil Lokalmedien serienweise geschlossen werden. So ging in Tschechien die Zahl lokaler Medien um 50 Prozent zurück. Eine Medienmacherin aus Lettland warnte vor der Gefahr, dass sich Maßnahmen in ihrem Land, die sich gegen den Gebrauch der russischen Sprache in Publikationen von öffentlichen Einrichtungen wenden, über kurz oder lang auch auf die Arbeit unabhängiger Medien auswirken können, die auf Russisch berichten. An der Konferenz nahmen rund 50 Medienschaffende aus ganz Europa teil, die über mehrere Jahre Fördergelder aus einem Projekt für mehr Lokaljournalismus erhalten hatten.
Der DJV hat die EU-Kommission am 21. Juni aufgefordert, die Einleitung eines Rechtsstaatsverfahrens gegen die Slowakei zu prüfen. Grund ist die Entscheidung des slowakischen Parlaments vom selben Tag, den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender RTVS aufzulösen. Ministerpräsident Robert Fico begründete den Schritt damit, der Rundfunk sei voreingenommen gegen ihn. An die Stelle des RTVS soll am 1. Juli ein neuer Sender namens STVR treten, dessen Direktor von einem neuen siebenköpfigen Rat bestimmt wird. Die Mitglieder dieses Gremiums sollen von Regierung und Parlament ernannt werden. Der Rat soll die Senderspitze jederzeit ohne Angabe von Gründen austauschen können. Aus DJV-Sicht ist das "ein gravierender Verstoß gegen die Grundwerte der Europäischen Union".
Michael Zumpe, Zeitungsredakteur und Vorsitzender des DJV Mecklenburg-Vorpommern, wurde in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt. Stellvertreterin ist die Redakteurin Rita Brückner.
Gordian Fritz, Krisenreporter bei RTL News, wechselt am 1. August als US-Korrespondent für RTL/ntv nach Washington. Dort löst er Christopher Wittich ab, der künftig RTL Aktuell moderiert. Alexander Wölffing, CvD bei ran, steigt zum Redaktionsleiter der TV-Redaktion auf. Neuer Leiter der Digitalredaktion bei ran wird Michael Winnebeck, der von Sky kommt.
Jörg Fiene, Wirtschaftschef der dpa, wird vorübergehend neuer Nachrichtenchef der Agentur, bis er im Lauf des Jahres in die VW-Kommunikation wechselt. Neuer Wirtschaftschef wird der bisherige Nachrichtenchef Martin Romanczyk.
Susanne Pfab bleibt Generalsekretärin der ARD. Auf der Intendantenkonferenz in Saarbrücken wurde ihr Vertrag um zwei Jahre verlängert.
Zitat der Woche
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