Am 24. Juli hat das Bundeskabinett grünes Licht für den gemeinnützigen Journalismus gegeben. Laut Kabinettsbeschluss sollen die Finanzämter im Rahmen eines sogenannten Anwendungserlasses zur Abgabenordnung nicht-gewinnorientierte journalistische Angebote nach einheitlichen Kriterien beurteilen und ihnen die für gemeinnützige Organisationen geltenden steuerrechtlichen Erleichterungen zugestehen. Der DJV sieht darin einen Schritt in die richtige Richtung. Für Rechtssicherheit ist jedoch ein Bundesgesetz nötig.
Das russische Parlament hat am 24. Juli in erster Lesung eine Verschärfung des Gesetzes gegen "unerwünschte ausländische Organisationen" beschlossen. Das Gesetz gibt dem Kreml die Möglichkeit, gegen Medien vorzugehen, deren "Gründer oder Teilhaber staatliche Organe eines ausländischen Staates" sind. Damit geraten Journalisten deutscher Medien in Russland ins Visier der Putin-Autokratie. Davon betroffen sind auch Mitarbeiter und Informanten internationaler Medien in dem Land. Die diplomatischen Vertretungen der westlichen Staaten in Russland sollen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um den Schutz der Journalisten bemühen.
16 Jahre schwere Lagerhaft wegen Spionage - so lautet das Urteil des Gerichts im russischen Jekaterinburg gegen Evan Gershkovich, Korrespondent des Wall Street Journal in Russland. Gegen den Richterspruch im Anschluss an einen Geheimprozess gegen Gershkovich haben internationale Journalistenorganisationen, darunter der DJV, und Regierungen demokratisch regierter Staaten protestiert. Nun kommt es auf den Erfolg diplomatischer Bemühungen an, Gershkovich im Austausch gegen im Westen inhaftierte Russen frei zu bekommen.
Bei der britischen BBC sollen 500 Stellen gestrichen werden. Das gab das Management des Senders am 23. Juli bekannt. Grund sind die massiven finanziellen Nöte der BBC. In einem Schreiben forderte der DJV daraufhin die britische Botschafterin in Berlin auf, sich bei der neuen Labour-Regierung für Fortbestand und Weiterentwicklung des Senders einzusetzen. Die Vorgängerregierung hatte mit einer Abschaffung des Rundfunkbeitrags in drei Jahren geliebäugelt. Das würde das Ende des öffentlich-rechtlichen Senders bedeuten.
Die ganztägigen Arbeitsniederlegungen der Lokalfunker am 25. Juli bei Radio Bochum, Radio Essen, Radio Emscher-Lippe und Radio K.W. (Kreis Wesel) sorgten für gravierende Programmausfälle. Lokale Berichterstattung fand in drei Sendern streikbedingt so gut wie gar nicht statt, bei Radio Essen war der Chefredakteur quasi allein zu Haus. Aufgerufen zum Streik hatte der DJV NRW, weil die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen bislang kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat.
"Alarm im Trollhaus - Demokratie wehrt sich", lautet der Titel der DJV-Konferenz Besser Online am 7. September in Leipzig. Im Mittelunkt stehen Hater, Desinformation und wie sich Journalisten wehren können. Ab sofort sind die Tickets zu der Tagung verfügbar.
Das Zentrum für Vertrauensforschung (ZfV) an der Universität Vechta führt unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Martin K.W. Schweer ein Forschungsprojekt zum Thema "Nachhaltigkeitskomplexität verantwortungsvoll gestalten – eine Herausforderung journalistischen Handelns" durch. In einer quantitativ angelegten Studie werden Journalistinnen und Journalisten zu ihrem Rollenverständnis im Kontext von Nachhaltigkeitsberichterstattung und ihren diesbezüglichen Vorstellungen von "gutem" Journalismus befragt. Die Teilnahme dauert etwa 10 Minuten.
Ab sofort können sich junge Journalistinnen und Journalisten für den Hinhörer 2024 bewerben. Der Nachwuchswettbewerb zeichnet Audio-Beiträge aus, die digital veröffentlicht wurden und soziale oder gesellschaftliche Themen behandeln. Die Gewinner erhalten ein Medien-Wochenende in Berlin sowie berufliche Startchancen. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 1. September. Der Wettbewerb wird vom Netzwerk Journalismus zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Rundfunk (aer) ausgerufen.
Karin Wollschläger und Birgit Wilke, Redakteurinnen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), werden Leiterinnen des KNA-Hauptstadtbüros. Sie folgen auf Christoph Scholz. Benedikt von Imhoff, Leiter des Londoner dpa-Büros, wird neuer Wirtschaftschef der Agentur. Er folgt auf Jörg Fiene, der zu Volkswagen wechselt.
Leo Ginsburg, leitender Redakteur Wirtschaft beim Business Insider, steigt zum Ressortleiter Wirtschaft und Karriere auf.
Susanne Schwarz, Wirtschaftsredakteurin der taz, steigt am 1. August zur Ressortleiterin Wirtschaft und Umwelt bei dem Blatt auf. Sie folgt auf Kai Schöneberg, der ein Sabbatical antritt.
Alexandra Föderl-Schmid, Nachrichtenchefin der Süddeutschen Zeitung, kehrt im September in die Redaktion zurück und scheidet aus der Chefredaktion auf eigenen Wunsch aus.
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