Der DJV hat die AfD Thüringen aufgefordert, genügend Presseplätze für die Wahlparty am Abend des 1. September zur Verfügung zu stellen und auch bundesweit berichtende Journalistinnen und Journalisten zu akkreditieren. Der DJV reagierte damit auf Beschwerden von Medien wie Welt, Spiegel und taz, die angeblich aus Platzgründen keine Zulassung zur Berichterstattung erhalten haben. Landespolitische Berichterstatter sollen hingegen akkreditiert worden sein. Gegen die Willkürakkreditierungen erwirkten mehrere Medien am 22. August eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Erfurt. Ob sie Bestand hat, wird sich zeigen.
Die Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss auch künftig in vollem Umfang gewährleistet bleiben muss. Das ist aus Sicht des DJV nicht gewährleistet, wenn ein sogenannter Medienrat eingesetzt wird, in den die Landesregierungen mehrere Mitglieder entsenden können. Der DJV reagierte damit am 22. August auf einen Medienbericht über den unveröffentlichten Entwurf des Reformstaatsvertrags für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zuvor hatte sich der Fachausschuss Rundfunk des DJV ausführlich mit den erwähnten Reformpunkten beschäftigt.
Der Mitteldeutsche Rundfunk muss einen umstrittenen Wahlwerbespot der Satirepartei "Die Partei" ausstrahlen. Das sächsische Oberverwaltungsgericht lehnte eine Beschwerde des Senders gegen ein entsprechendes Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig ab. In dem Werbespot hören ein Mann und eine Frau eine fiktive Nachrichtenmeldung über die Vereidigung einer AfD-Landesregierung in Sachsen. Der Mann sagt in sächsischem Dialekt, dass die Faschisten wieder an der Macht seien. Nachdem die Frau fragt, ob man da was machen müsse, erwidert der Mann, er hole "die Knarre aus dem Keller". Im Anschluss sind Schüsse zu hören und das Paar, wie es offenbar vermeintliche AfD-Wähler auf der Straße als Ziele auswählt. Am Ende des Werbespots sagt eine Stimme: "Bevor es zu spät ist: Wählen Sie die Partei!"
57 Stellen will der Madsack-Konzern in der Redaktion der Sächsischen Zeitung streichen. Von 147 Journalistinnen und Journalisten sollen nur noch 90 ihren Job behalten. Von der Schrumpfkur am härtesten betroffen sind Freie: Im zeitungsarmen Sachsen gibt es kaum Alternativen für sie. Der radikale Stellenabbau fällt zusammen mit den womöglich gravierenden politischen Veränderungen im Freistaat nach der Landtagswahl am 1. September. Wo es eigentlich mehr Journalismus braucht, sorgt Madsack für weniger Journalismus.
Erscheint das Hamburger Magazin Der Spiegel künftig einen Tag früher, also freitags? Darüber wird seit 20. August in den Mediendiensten spekuliert. Auslöser sind entsprechende Informationen aus dem Verlag. Für die wachsende Zahl der Digitalabonnenten dürfte der Erscheinungstermin eher unwichtig sein. Wichtige Berichte, die nur für Abonnenten sichtbar sind, erscheinen sowieso an sieben Tagen in der Woche.
Journalisten unerwünscht. So hieß es bei der Räumung des sogenannten Hippie-Camps auf einem Waldstück im Harz durch die Polizei. Der Landkreis Goslar hatte ein umfangreiches Betretungsverbot erlassen, das auch für Journalisten gilt und Bußgelder vorsieht. Christiane Eickmann, Geschäftsführerin des DJV Niedersachsen, protestierte: "Bei allem Verständnis für Sicherheit und Naturschutz darf die Berichterstattung bei polizeilichen Maßnahmen nicht komplett unterbunden werden." Der ebenfalls beteiligte Landkreis Göttingen antwortete: "Man hatte sich entschieden, den Sicherheitsaspekt an erste Stelle zu setzen. Hierfür bitten wir um Verständnis. Ziel des öffentlichen Handelns ist nicht, Berichterstattung zu unterbinden, sondern sie zu ermöglichen, wo es geht."
Ob Antisemitismus oder Rassismus, Konflikte um religiöse Praktiken wie Burkini und Beschneidung oder neue ideologische Bewegungen im Web: Religionen sind ein wichtiges Thema in der journalistischen Berichterstattung. Zur Vermittlung von Expertise über Religion an Medienprofis bieten der Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster und die Journalistenschule ifp jetzt eine berufsbegleitende Fortbildung an.
Ulrike Greim, Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Landeskirche Mitteldeutschland, ist ab 1. Oktober neue Senderbeauftragte der vier evangelischen Landeskirchen im Gebiet des Mitteldeutschen Rundfunks.
Christian Ludewig, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Mediengruppe Klambt und beim Verlag Delius Klasing, scheidet Ende August aus, um eine Tätigkeit außerhalb der Medienwirtschaft zu übernehmen. Um Presseanfragen kümmert sich dann Carsten Hark, Pressesprecher bei Delius Klasing.
Zitat der Woche
"Dass die Parole 'Springer enteignen' heute noch genauso berechtigt ist wie nach den Schüssen auf Rudi Dutschke 1968 ist vor allem Friede Springer zu verdanken", kommentiert taz-Redakteur Jonas Wahmkow den Plan der Ehrenbürgerwürde für die Springer-Erbin.
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