Am Rande seines diesjährigen Verbandstags in Ingolstadt feiert der DJV am 10. November sein 75-jähriges Bestehen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommt zum Gratulieren vorbei, andere Prominente haben Videogrüße geschickt. Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Ampel-Aus seinen Besuch abgesagt. Musikalisch untermalt von der Audi-Bigband, werden die Gäste und die 200 DJV-Delegierten aus ganz Deutschland anschließend feiern - allen Problemen und Herausforderungen des Journalismus zum Trotz. In den sozialen Medien wird der DJV am 10. und 11. November über die Feier und den Verbandstag berichten. Der Hashtag lautet: #DJV75.
Onlinemedien fallen unter die vom Grundgesetz gedeckte Pressefreiheit. Das erkannte das Bundesverwaltungsgericht am 7. November erstmals an (Az. BVerwG 10 A 5.23). Arne Semsrott, Chefredakteur der Rechercheplattform FragDenStaat, hatte nach Presserecht vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den Bundesnachrichtendienst geklagt, weil dieser ihm die Beantwortung von Presseanfragen zur Nutzung der Spionagesoftware Pegasus verweigerte. Nun erkannte das Bundesverwaltungsgericht grundsätzlich an, dass Onlinemedien genau so wie Printmedien Auskunft erteilt werden muss. In diesem Fall jedoch erkannte das Gericht das Geheimhaltungsinteresse des BND an.
Das Zweite Deutsche Fernsehen behauptete seinen Spitzenplatz unter den deutschen Fernsehsendern auch im Oktober. Mit 14,4 Prozent verbesserte sich der Sender gegenüber dem September um 0,3 Prozentpunkte. Auf dem zweiten Platz landete das Erste mit 11,7 Prozent. RTL fiel von 8,4 auf 7,2 Prozent, während sich Sat.1 um 0,5 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent Marktanteil verbesserte. Zwei dritte Programme der Öffentlich-Rechtlichen kamen auf je 2,7 Prozent: NDR Fernsehen und WDR Fernsehen.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump hat der DJV die internationalen Korrespondenten in den USA davor gewarnt, der Desinformation und den Lügen des 78-Jährigen auf den Leim zu gehen. Sowohl Trumps Präsidentschaft von 2017 bis 2021 als auch der zurückliegende Wahlkampf haben gezeigt, dass Lügen, Verzerrungen und Diffamierungen zur rhetorischen Grundausstattung des Politikers gehören.
Bis Sonntag, 10. November, wird es beim Norddeutschen Rundfunk keine Warnstreiks der Beschäftigten für angemessene Einkommenserhöhungen geben. Darauf haben sich die Gewerkschaften DJV Nord, verdi und Unisono verständigt. Grund ist die Berichterstattung über die Wahlen in den USA. Die NDR-Journalisten sollten nicht vor die Wahl gestellt werden, entweder über ein weltpolitisch bedeutsames Eregnis zu berichten oder ihren berechtigten Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen.
Wie sieht die Presselandschaft in 20 Jahren aus? Wie wollen wir künftig informiert werden? Wie können Fachleute in diesem Beruf weiterhin existieren? Wie begegnen wir zunehmenden Desinformationsversuchen? So lauten die zentralen Fragen, die der Reporter und langjährige DJV-Vorsitzende Frank Überall in seinem Buch "Deadline für den Journalismus?" behandelt. Sein Fazit: Während sich die wesentlichen Maßstäbe und ethischen Grundlagen journalistischen Arbeitens nicht ändern werden, wird die "Darreichungsform" immer vielfältiger und variabler sein.
162 getötete Journalistinnen und Journalisten in den letzten zwei Jahren hat die Unesco gezählt. 85 Prozent der Morde sind von der Justiz noch nicht aufgeklärt worden. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster sieht darin ein Komplettversagen der staatlichen Sicherheitsbehörden. Er fordert die lückenlose Aufklärung der Gewalttaten: "Die Ermordung von Medienschaffenden ist kein Bagatelldelikt, sondern ein Kapitalverbrechen, das sich nicht nur gegen den betroffenen Kollegen und die Familienangehörigen, sondern auch gegen das weltweit geltende Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit richtet."
"Aus großer Macht folgt große Verantwortung." Unter diesem Motto findet am 23. November in Dortmund der Journalistentag NRW statt. Im Mittelpunkt stehen die drängenden Fragen einer Medienbranche zwischen Macht und Ohnmacht in nervösen Zeiten. Wo werden wir Journalisten unserer Verantwortung gerecht? Wo nicht? Darüber diskutieren unter anderem Daniel Drepper vom Rechercheverbund NDR, WDR & SZ, Shakuntala Banerjee, designierte Leiterin des ZDF-Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen, und Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten NRW.
"Journalismus statt Fake News – Warum Vertrauen wichtig ist", lautet das Thema des diesjährigen Hessischen Journalistentages am 23. November in Frankfurt. Der #JJT24 bietet die exklusive Möglichkeit, interessante Medienmacher kennenzulernen und persönliche Kontakte zu knüpfen. Zum Event des DJV Hessen und seiner Kooperationspartner kommen u.a. Correctiv-Journalistin Gabriela Keller, Jan Eggers (KI-Beauftragter des hr), Jule Lumma, (VRM-Chefredakteurin Digitales Storytelling), Stanley Vitte (Podcast-Werkstatt), Lena Leun (Redakteurin von „funk“), die Vorsitzenden der Presseclubs Frankfurt und Wiesbaden sowie des Netzwerks Journalismus.
Die International Journalists' Programmes (IJP) vergeben wieder Stipendien. Interessierte Journalistinnen und Journalisten können für zwei Monate als Gastautoren in einer ausländischen Redaktion bzw. an einem Rechercheprojekt arbeiten und gleichzeitig als Korrespondent aus dem jeweiligen Land für ihr Heimatmedium berichten. Ziel dieser Austauschprogramme ist es, das Verständnis von Journalisten über die eigenen Landesgrenzen hinaus für Politik, Wirtschaft und Kultur zu vertiefen und den internationalen Austausch zwischen Medien und Medienmachern zu fördern.
Jörg Eggers, bisher beim Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen tätig, wurde jetzt Hauptgeschäftsführer des BDZV. Er folgte auf Sigrun Albert.
Christin Bohmann, Redaktionsleiterin von MDR Aktuell Online, wird am 1. Dezember Chefredakteurin des MDR. Ihre Vorgängerin Julia Krittian ist zum Hessischen Rundfunk gewechselt. Jan Mies, Fußballchef in der dpa-Sportredaktion, geht zum Jahreswechsel als Regionalbüroleiter Nordwesteuropa zum dpa-Büro London. Dort löst er Benedikt von Imhoff ab, der Leiter der dpa-Wirtschaftsredaktion in Berlin wird.
Daniel Schleidt, Leiter der Wirtschaftsredaktion Rhein-Main der FAZ, ist jetzt Verantwortlicher Redakteur bei FAZ Metropol, dem Wirtschaftsmagazin der FAZ.
Raimund Neuß, Mitglied der Chefredaktion bei der Kölnischen Rundschau, löst am 1. Mai 2025 Cordula von Wysocki als Chefredakteur ab. Nach 40 Jahren im Journalismus scheidet sie aus.
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"Populistisches Anspruchsdenken wird man nie befriedigen, nie befrieden", sagt der scheidende WDR-Intendant Tom Buhrow im journalist-Interview.
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