Trotz klarer höchstrichterlicher Rechtsprechung kursieren bei CDU und SPD Gedankenspiele über eine Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung. Geht es nach diesen beiden Parteien, soll sie wieder eingeführt werden, um den Kampf gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch zu erleichtern. Die damit einhergehende Einschränkung des Informantenschutzs und der Pressefreiheit werden im Zweifel in Kauf genommen. Der DJV hat vor einer Neuausgabe der Vorratsdatenspeicherung eindringlich gewarnt.
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat am 12. Dezember der von der KEF empfohlenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar die Zustimmung verweigert. Insbesondere Sachsen-Anhalt und Bayern blockierten eine Einigung. Es solle ab 2027 ein neues Modell zur Gebührenanpassung geben, hieß es. Einzelheiten dazu sind noch nicht bekannt. Der DJV reagierte enttäuscht auf den Beschluss: "Mit dem inflationsbedingten Weniger in den Kassen können die Sender nicht auf Dauer das hohe journalistische Niveau ihrer Informationssendungen halten", sagte DJV-Vorsitzender Mika Beuster. Das sei gerade in Wahlkampfzeiten fatal, in denen die Redaktionen vollauf damit beschäftigt seien, Desinformation und Manipulationsversuche von außen abzuwehren.
Am 7. Februar 2025 um 18.30 Uhr geht "freiraum", der Mental-Health-Stammtisch des DJV für Medienschaffende, an den Start. Unter Druck? Ausgelaugt? Zukunftssorgen? Angefeindet? Oder einfach das Bedürfnis, mit Menschen zu reden, denen es ähnlich geht? Einmal monatlich soll es für eine Stunde einen Safe Space für Journalistinnen und Journalisten geben, in dem sie sich austauschen können. Mit Menschen, die in der gleichen Branche arbeiten und wissen, wovon man spricht.
Mit einem digitalen Weihnachtstreffen wollen die Freien im DJV dem alten Jahr gemeinsam "Tschüss, Servus und Ade" sagen und gleichzeitig zwanglos über Neues reden. Ein Programm gibt es nicht, es heißt einfach: dabei sein. Am 20. Dezember ab 17.00 Uhr im DJV Café.
9,5 Prozent für Zeitschriftenjournalisten gefordert
Mit der Forderung nach 9,5 Prozent mehr Gehalt bei zwölfmonatiger Laufzeit für die Zeitschriftenjournalisten ist der DJV am 9. Dezember in die erste Tarifrunde mit dem MVFP gegangen. Außerdem steht die Forderung im Raum, endlich die Onliner der Zeitschriftenverlage in den Tarifvertrag einzubeziehen. Die Verleger waren ohne ein Angebot erschienen. Am 21. Januar werden die Verhandlungen in Hamburg fortgesetzt.
Jeweils rund 40 Redakteurinnen und Redakteure haben an zwei Tagen die Titel der Funke-Mediengruppe in Niedersachsen bestreikt. In der Folge erschienen die Print- und E-Paper-Ausgaben in verringertem Umfang. Der DJV Niedersachsen verhandelt am Standort einen Haustarif. Für die in der tariflosen GmbH angestellten Kollegen hat Funke ein Grundgehalt von 3.400 Euro bei 12 Monatsgehältern angeboten, das durch Qualifikation, Verantwortung und Berufsjahre anwächst. Der DJV Niedersachsen fordert hingegen ein Grundgehalt von 3.900 Euro. Bis Weihnachten stehen noch zwei Verhandlungstermine an.
Medien in Deutschland berichten über Gewalt- oder Tötungsdelikte gegen Frauen immer noch häufig so, als handle es sich um "tragische Einzelfälle". Zu diesem Schluss kommt die Otto-Brenner-Stiftung in ihrem Trendreport, der am 12. Dezember vorgestellt wurde. Der DJV fordert deshalb von den Journalistinnen und Journalisten eine vielschichtige Darstellung des Gewaltthemas.
90 Prozent der Deutschen fordern eine Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten. Das geht aus einer repräsentativen Online-Befragung hervor, die die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten in Auftrag gegeben hat. In der Studie, die konkrete Nutzermuster abfragte, zeigten sich die 3.013 Befragten KI-generierten Inhalten gegenüber besonders skeptisch. Damit sind komplett von KI-verfasste Artikel oder etwa synthetische Moderationsstimmen gemeint, wie sie im Audio-Bereich zum Einsatz kommen. Jüngere Nutzer mit höheren Bildungsabschlüssen, die sich durch ein hohes Medienvertrauen auszeichnen, erkennen dagegen eher die Chancen, die sich durch KI-Tools ergeben - etwa bei der Recherche oder Faktenprüfung.
Gerd Heidemann, ehemaliger stern-Reporter und "Entdecker" der gefälschten Hitler-Tagebücher, starb am 9. Dezember im Alter von 93 Jahren.
Martin Murphy, bisher Co-Ressortleiter Investigativ beim Handelsblatt, wechselt zum 1. März in gleicher Funktion zu BILD. Max Sprengart-May, Referent des SWR-Programmdirektors Information, wird in der Abteilung Wirtschaft und Umwelt des Senders Teamleiter für zentrale Aufgaben.
Arno Becker, zuletzt als Senior Commissioning Editor & Buyer bei RTL Deutschland im Einsatz, wird bei Phoenix stellvertretender Leiter der Doku-Abteilung.
Alexandra Grünig, Leiterin des Cover-Teams beim Spiegel, wechselt im kommenden Mai als Creative Director zum Handelsblatt.
Andreas Gruhn, Vize-Chef der Lokalredaktion Mönchengladbach bei der Rheinischen Post, wechselt als Leitender Regionalredakteur und Nachfolger von Ludwig Krause nach Kleve. Krause wird Leitender Regionalredakteur in Düsseldorf.
Stephan Sohr,Chefredakteur der Nürnberger Zeitung, wechselt in gleicher Funktion zur Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl/Bayreuth. Dort folgt er am 1. März auf Marcel Auermann, der bereits ausgeschieden ist.
Thomas Präkelt, Geschäftsführender Gesellschafter des RTL-Landesstudios Ost, wird neuer Leiter des RTL-Hauptstadtstudios. Er folgt zum Jahreswechsel auf Jutta Bielig-Wonka, die in den Ruhestand tritt.
Tessniem Kadiri, bisher als Moderatorin für NDR und WDRim Einsatz, wird Moderatorin des ARD-Auslandsmagazins Weltspiegel. Dort folgt sie auf Andreas Cichowicz, der nach mehr als 260 Sendungen in 25 Jahren abtritt.
Zitat der Woche
"Neben den Digitalmonopolisten ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seiner hemmungslosen Expansion in die digitalen Märkte eine der größten Bedrohungen für die freie Presse", schimpft MVFP-Vorstandschef Philipp Welte in der FAZ.
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