5 nach 12: DJV fordert europäisches soziales Netzwerk
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Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die aktuelle und zukünftige Bundesregierung sowie die Europäische Union auf, sich endlich für ein europäisches soziales Netzwerk einzusetzen. Darüber hinaus sollen etablierte Plattformen stärker in die Verantwortung genommen werden. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster: „Die digitale Öffentlichkeit wird derzeit von amerikanischen und chinesischen Unternehmen dominiert, die intransparente Algorithmen einsetzen und mit ihrer Marktmacht die Meinungsvielfalt gefährden. Europa muss sich dieser Abhängigkeit entziehen und endlich eigene Ideen umsetzen. Es ist nicht 5 vor 12, sondern bereits 5 nach 12.“
Appell: Medienauskunft auf die politische Agenda
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Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die kommende Bundesregierung auf, den Entwurf zum Medienauskunftsgesetz nicht fallen zu lassen, das Journalistinnen und Journalisten einen Rechtsanspruch auf Informationen von Bundesbehörden sichert. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster: „Der Medienauskunftsanspruch schafft Transparenz und stärkt die Pressefreiheit. Solche Themen dürfen nicht stiefmütterlich behandelt werden. Außerdem wird damit ein zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag nicht umgesetzt. Demokratie und Meinungsfreiheit gehören aber ganz nach oben auf die politische Agenda.“
Plädoyer: Für kritische Fragen statt rotem Teppich
Sam Altman, CEO von OpenAI, Foto: jamesonwu1972/Shutterstock
Der Deutsche Journalisten-Verband warnt davor, einflussreichen Tech-Unternehmern allzu unkritisch zu begegnen. Hintergrund ist der Besuch von Sam Altman in Berlin am vergangenen Freitag. DJV-Bundesvorstandsmitglied Ute Korinth kommentiert: "Altman verspricht, dass die KI in einigen Jahren Dinge könne, von denen jetzt noch viele denken, sie seien unmöglich. Schon jetzt sei die KI schlauer als viele." Europa müsse zwischen Regulierung oder Fortschritt wählen. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beusterzeigt sich besorgt: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht bald von einflussreichen Männern aus dem Ausland fremdgesteuert werden."
Warnung: Neuer Angriff auf Pressefreiheit in den USA
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Während Google nach Trumps Erlass in seinem Kartendienst bereits den „Golf von Mexiko“ in „Golf von Amerika“ umbenannt hat, verweigerten Reporter der Associated Press (AP) laut Medienberichten die von der US-Regierung gewünschte Umbenennung in ihrer Berichterstattung und wurden infolgedessen von Veranstaltungen im Weißen Haus ausgeschlossen. Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilt diese Sanktion durch US-Präsident Donald Trump scharf. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster: „Die Ignoranz der Pressefreiheit durch US-Präsident Donald Trump ist unerträglich und sollte uns ein Warnsignal sein: So schnell kann es gehen, dass demokratische Grundwerte wie die Unabhängigkeit des Journalismus von demokratiefeindlichen Politikern untergraben werden.“
Ruhegeldsystem: Auch bei der Deutschen Welle?
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Laut Medienberichten, die jedoch von der Deutschen Welle (DW) bisher nicht bestätigt wurden, bezahlt der deutsche Auslandssender einem ehemaligen Direktor seit 2013 ein Ruhegeld in Millionenhöhe, nachdem dieser von Intendant Peter Limbourg kurz nach seinem Amtsantritt entlassen wurde. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster fordert deshalb, alle Zahlungen an ehemalige Führungskräfte offen zu legen: „Die ohnehin schon knapp bemessenen Gelder für die DW dürfen nicht verschwendet werden. Spitzengehälter dürfen auch nur für die entsprechende Gegenleistung gezahlt werden. Einen 'goldenen Handschlag' darf es nicht geben."
DJV Hessen: Solidarität mit Main-Spitze-Redaktion
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Auf Social-Media-Plattformen kritisierten kürzlich der Raunheimer Bürgermeister, der Stadtbrandinspektor und dessen Stellvertreter die Redaktionsleitung der Tageszeitung Main-Spitze in einem offenen Brief hart. Anlass war ein Gruppenfoto der Freiwilligen Feuerwehr im Rahmen einer Berichterstattung über deren Jahreshauptversammlung. Weil auf dem Foto der Bürgermeister fehlte, wurde der Main-Spitze ein "manipulativer Eingriff ins Bildmaterial" unterstellt. Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Landesverbandes Hessen, kritisiert, dass die redaktionelle Entscheidung, die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ohne Bürgermeister in den Fokus zu rücken, „ohne Wenn und Aber zu akzeptieren“ sei. Die öffentlichen Vorwürfe seien "ein versuchter Eingriff in die Pressefreiheit".
Save Social: Soziale Netzwerke als demokratische Kraft
V.l.n.r.: Peter Freitag, Dota Kehr, Marc-Uwe King, Hanna Möllers, Björn Staschen, Moderatorin Maria Exner, Foto: DJV/CHP
DJV-Justiziarin Hanna Möllers ist Mitautorin der Initiative Save Social und diskutierte am Dienstag im Berliner Publix gemeinsam mit Mitautor Björn Staschen sowie den Mitunterzeichnenden Dota Kehr, Marc-Uwe Kling und Peter Freitag über die Notwendigkeit und Möglichkeiten zur Rettung der sozialen Netzwerke als demokratische Kraft. Das Bündnis sowie mehr als 100 Unterzeichnende fordern, die massiven Privilegien der Plattform-Monopole abzubauen und demokratiestärkende Onlineangebote auszubauen. Die Initiative schlägt zehn konkrete Schritte vor, die alternative Netzwerke stärken und auf den Monopolplattformen der Big-Tech-Konzerne einen fairen und offenen Austausch sicherstellen.
Neues Veranstaltungsformat: Exklusiv für Mitglieder
v.l.n.r.: Jonathan Janoschka, Philipp Blanke, Anne Webert, Mika Beuster, Mariana Friedrich, Ute Korinth, Katrin Kroemer, Foto: Frank Sonnenberg
Bei dem virtuellen Austausch Unter 3 – Mit dem Bundesvorstand können DJV-Mitglieder Fragen stellen, Anregungen geben und Kritik äußern. Mindestens ein Vorstandsmitglied berichtet über aktuelle Themen und steht für eure Anliegen bereit – offen und direkt.
Team-Mitglied gesucht: Studentische Bürokraft in Bonn
Foto: SFIO_CRACHO/Shutterstock
Der Deutsche Journalisten-Verband sucht am Standort Bonn eine Studentin/einen Studenten, der unser sympathisches Team 20 Stunden pro Woche tatkräftig unterstützt. Benötigt wird eine Teamplayerin/einen Teamplayer für allgemeine Bürotätigkeiten. Bewerbungen und Fragen gerne an Natalie Rick: rick@djv.de
Personalwechsel der Woche
Kolja Kleist wechselt von Burda zum Tagesspiegelund wird dort als Chief Commercial Officer seine langjährige Erfahrung in der Monetarisierung digitaler Publishing-Produkte einsetzen.
Zitat der Woche
"It is alarming that the Trump administration would punish AP for its independent journalism."
Julie Pace, Executive Editor, The Associated Press
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Geschäftsführer: Timo Conraths Herausgeber: DJV-Bundesvorstand