Wir fordern die Funke-Mediengruppe auf, alle vorhandenen journalistischen Arbeitsplätze zu erhalten und reagieren damit auf Umstrukturierungspläne des Medienunternehmens. Diese sehen die Schaffung eines gemeinsamen virtuellen Desks vor, der die Produktion lokaler, regionaler und überregionaler Printseiten sowie die Produktion der E-Paper-Ausgaben aller 12 Tageszeitungsmarken übernehmen soll. Dort sollen täglich über 1.000 Seiten produziert werden. Dadurch werden bis zu 90 Vollzeitstellen überflüssig. 29 von 39 Stellen sollen am Desk in Thüringen abgebaut werden, in Nordrhein-Westfalen sind 25 der 60 Desk-Stellen von der Streichung bedroht. Ein Einsatz der betroffenen Journalistinnen und Journalisten als zusätzliche Reporter in den Content-produzierenden Redaktionen ist nicht vorgesehen.
Wir begrüßen die am heutigen Freitag geäußerte Absicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig, die Anti-Slapp-Richtlinie der Europäischen Union in deutsches Recht umzusetzen. Zur Begründung sagte die Ministerin, Organisationen, Vereine, Journalistinnen und Journalisten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden mit missbräuchlichen Klagen überzogen, „und zwar so massiv, dass sie hauptsächlich damit beschäftigt sind, sich zu verteidigen und das zu finanzieren. Damit sollen sie mundtot gemacht werden“, sagte die Ministerin der Funke-Mediengruppe.
In den Ergebnissen des Reuters Institute Digital News Report sehen wir eine Bestätigung für den Qualitätsjournalismus in Deutschland. Insbesondere die hohen Zustimmungswerte zum Lokaljournalismus unterstreichen aus unserer Sicht die Notwendigkeit einer zukunftsfesten und sicheren Finanzierung lokaljournalistischer Angebote. 84 Prozent der Befragten sind an aktuellen Informationen, die sich auf die eigene Gegend beziehen, interessiert. Lokalzeitungen werden nach dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als beste Informationsquellen geschätzt. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster: "Das unterstreicht, wie notwendig qualitativ hochwertiger Journalismus insbesondere auf lokaler Ebene ist."
In dieser Woche haben wir die Medienunternehmen in Deutschland dazu aufgerufen, verstärkte Anstrengungen zum Schutz vor Hackerangriffen zu unternehmen. Anlass ist die bekannt gewordene Hackerattacke auf die Washington Post, deren Spur Medienberichten zufolge nach China führen soll. In erster Linie sollen Journalistinnen und Journalisten betroffen sein, die über Sicherheit, Wirtschaft und China berichten. „Der Hackerangriff", so DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster, "muss ein Weckruf für alle Medien sein“. Was in den USA möglich sei, könne sich ohne wirksame Schutzmaßnahmen in Deutschland wiederholen.
Zehn deutsche Journalistinnen und Journalisten werden gesucht, die in das Netzwerk des EU Forschungsprojekts ATHENA (An exposition on THe forEign informatioN mAnipulation and interference) aufgenommen werden wollen. Das Forschungsprojekt ist ein von der EU-Kommission gefördertes Projekt zur Untersuchung und Kategorisierung von FIMI (Foreign Information Manipulation and Interference)-Kampagnen sowie der Entwicklung von Gegenmaßnahmen. Beteiligt an dem Projekt sind insgesamt 14 Forschungsinstitute aus 11 europäischen Ländern (einschließlich der Ukraine). Interessierte Personen können sich per Mail an Tim Beyer wenden: tim.beyer@pol.hfoed.bayern.de
Die Netzwerk Recherche Jahreskonferenz 2025 war für uns ein voller Erfolg! Wir sind an unserem Stand mit vielen Mitgliedern und Medienschaffenden ins Gespräch gekommen. Der lockere Austausch zu den durchaus auch ernsten Themen war für uns eine echte Bereicherung. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr - sehen wir uns?
Personalwechsel der Woche
Jennifer Wilton, Chefredakteurin der Tageszeitung "Die Welt", wird Axel Springer nach fast 20 Jahren verlassen.
Ab 2026 bekommt "Radio Köln" einen neuen Chefredakteur: David Fernández. Er löst Claudia Schall ab, die 17 Jahre an der Spitze des Senders stand.
Zitat der Woche
"Der MDR tut es anderen Medien gleich und zieht sich vom Twitter-Nachfolger X zurück. Als Grund führt man zu geringe Relevanz und Reichweite an. Inzwischen hat die Mehrzahl der deutschen Sender Musks Plattform den Rücken gekehrt." - Uwe Mantel
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